Ein immer noch wenig genutztes Optimierungspotential der eigenen eCommerce Lösung liegt darin, die Bedienbarkeit, bzw. User Experience, zu verbessern. Doch wo fängt man hier an? Wie kann man herausbekommen, wo Handlungsbedarf besteht? Wir zeigen Ihnen im Folgenden 7 Untersuchungsmethoden zur Bewertung der Bedienbarkeit Ihres Webshops.
User Experience – Die Kartenmethode
Die Kartenmethode – Ein einfacher, unkomplizierter Start
Die Kartenmethode wird in der Psychologie schon ziemlich lange verwendet und verfolgt einen ziemlich einfachen Ansatz. Es werden Wörter oder Sätze auf Karten geschrieben und man bittet die Zielperson diese zu kategorisieren bzw. ggfs. sogar die Kategorien selber zu definieren.
Welche Inhalte auf den Karten stehen hängt dabei stark davon ab, was man von den Zielpersonen herausfinden möchte.
Wenn es um Strukturen, wie z.B. Navigationsstrukturen, geht, hilft es die Seiten und Ihre Inhalte auf die Karten zu schreiben.
Mittlerweile gibt es übrigens viele Onlinetools, die die Kartenmethode auch digital anbieten, sodass die Teilnehmer auch räumlich verteilt sein können.
Die Vorteile der Kartenmethode sind:
- Sie ist günstig und für alle Beteiligten gut verständlich
- Sie erfordert sehr wenig Vorbereitung
User Experience – Expertenbewertung
Bei der Expertenbewertung werden UX Experten gebeten ein Produkt über sein Benutzerinterface zu testen und zu bewerten. Es gibt aber keinen festen Prozess für diesen Test- und Bewertungsvorgang. Weiterhin können die Bewertungen von Experte zu Experte und von Produkt zu Produkt sehr unterschiedlich sein. Je größer die Erfahrung der Experten ist, umso wertvoller werden die Ergebnisse.
Die Vorteile der Expertenbewertung sind:
- Sie ist relativ kostengünstig
- bereits ein „Experte“ ist ausreichend, um eine Expertenbewertung durchzuführen
User Experience – Augenbewegungsverfolgung
Augenbewegungsverfolgung – Eine verlässliche Informationsquelle
Ein Verständnis zu entwickeln, wohin Benutzer schauen, wenn Sie ein Produkt benutzen, lässt gute Rückschlüsse zu, wie effektiv ein Produkt zu bedienen ist. Die Augenbewegungsverfolgung hilft weiterhin zu verstehen, welche Contentelemente wie zu priorisieren sind.
Die Vorteile der Augenbewegungsverfolgung sind:
- Die Augenbewegungsverfolgung ist mittlerweile so ausgereift, dass, ohne die Testperson zu beeinflussen, gute Ergebnisse erzielt werden können.
- Darüber hinaus ist Augenbewegungsverfolgung im Vergleich zu früher deutlich günstiger geworden.
User Experience – Feldstudien
Feldstudien ist eigentlich ein Sammelbegriff für eine ganze Reihe von Techniken. Es geht im Prinzip darum Benutzer „in der freien Wildbahn“ zu beobachten und daraus Rückschlüsse auf die Benutzung eines Produktes zu ziehen. Feldstudien können ethnografische Forschungen, Interviews, Beobachtungen und kontektuelle Untersuchungen beinhalten.
Die Vorteile von Feldstudien sind:
- Es gibt keine bessere und effizientere Technik als Benutzer bei der Bedienung zu beobachten
- Aus diesem Grund liefern Feldstudien auch die tiefsten Einblicke bzgl. Optimierungsmöglichkeiten
User Experience – Benutzerfreundlichkeitstests
Benutzerfreundlichkeitstests – Eine praxisorientierte Methode die klare Erkenntnisse bringt
Bei Benutzerfreundlichkeitstests geht es darum Benutzer bei der Lösung von Aufgaben mithilfe des zu untersuchenden Produktes zu beobachten. Hierbei kann es sowohl um einzelne Prozesse, als auch ganze Bereiche gehen.
Die Vorteile von Benutzerfreundlichkeitstests sind:
- Unterstellt, dass die richtigen Leute ausgewählt wurden, lassen Benutzerfreundlichkeitstests schnell die richtigen Schlüsse zu.
- Die Ergebnisse von Benutzerfreundlichkeitstests sind nur schwerlich wegzudiskutieren.
User Experience – Entfernte Benutzerfreundlichkeitstests
Diese Tests sind nahezu identisch mit Benutzerfreundlichkeitstests, allerdings finden sie nicht in Laborumgebungen statt, sondern dort, wo Benutzer sich befinden, wenn Sie das Produkt nutzen.
Die Vorteile von entfernten Benutzerfreundlichkeitstests:
- Entfernte Benutzerfreundlichkeitstests liefern bessere Ergebnisse als Tests unter Laborbedingungen
User Experience – Personas
Personas sind fiktive Repräsentationen eines idealisierten Benutzers. Sie sind fokussiert auf die Ziele der Benutzer, für die die jeweilige Persona steht. Sie dienen dazu die unterschiedlichen Anforderungen von typischen Benutzer besser berücksichtigen zu können. Die Repräsentanz als Person soll den Entwicklern helfen, sich einfacher in die jeweiligen Produktanforderungen hineinversetzen zu können und das Produkt aus dem jeweiligen Blickwinkel der einzelnen Personas zu bewerten und zu optimieren.
Vorteile von Personas:
- Personas machen es leichter sich mit Benutzern und damit mit Ihren Bedürfnissen und Erwartungen zu identifizieren
Fazit:
Es gibt sicherlich noch viele weitere Vorgehensweisen, um User Experience Untersuchungen durchzuführen, die oben vorgestellten 7 Methoden sind aber seit vielen Jahren mit guten Ergebnissen in vielen Projekten zum Einsatz gekommen. Jeder der 7 Methoden verfolgt aber unterschiedliche Ansätze und Ziele, so dass nicht immer alle Methoden geeignet sind. Die richtige Auswahl der Methoden muss deshalb projektbezogen festgelegt werden.
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