SEO im B2B e-Commerce – Wichtiges und worauf es ankommt
Das Ranking der eigenen Seiten bei Suchmaschinen wird auch im B2B eCommerce immer wichtiger. Im Folgenden einige Hinweise was Sie beim Thema SEO im B2B e-Commerce beachten sollten.
Da sich insbesondere Google in den letzten Jahre stark von pauschalen SEO Ranking Faktoren verabschiedet hat und verstärkt Algorithmen aus der künstlichen Intelligenz zur Ermittlung der Relevanz verwendet, sind viele der bis vor kurzem noch erfolgreichen Methoden zur Verbesserung der Suchmaschinenplatzierung nicht mehr einsetzbar. Heute ist die individuelle Content-Relevanz in Kombination mit Nutzerinteraktion entscheidend. Google ermittelt mittlerweile fast schon nutzerspezifische Rankings, so das viele der früher üblichen Optimierungsmethoden immer mehr wegfallen.
Zwar sind heute immer noch technische Faktoren eine Grundvoraussetzung für gute Rankings, aber z.B. hat die Bedeutung von Backlinks deutlich abgenommen und wird dies in Zukunft vermutlich weiterhin tun.
Eine gute Zusammenfassung der aktuellen SEO Erkenntnisse finden Sie hier:
https://www.conductor.com/academy/seo-ranking/?via-searchmetrics=1
Im Folgenden eine Orientierungshilfe für die eigenen SEO Optimierungsmaßnahmen:
Content-Faktoren
„Content is king“, das gilt nach wie vor. Aber die Keywords verlieren bei SEO immer mehr an Bedeutung. Mittlerweile kann Google den Content so gut „verstehen“, dass eine hohe Relevanz auch für Seiten ermittelt wird, die nicht auf ein spezielles Keyword optimiert sind. Keywords haben somit gegenüber einer inhaltlichen, oder „holistischen“ Optimierung eine geringere Bedeutung als noch in der Vergangenheit. „Holistisch“ bedeutet, vereinfacht ausgedrückt, die Zusammenführung und Strukturierung einzelner Suchbegriffe zu kompletten Themenbereichen. Anders ausgedrückt: Man schreibt einfach einen sehr guten, lesenswerten und inhaltsreichen Text.
Dies gilt auch für die Verwendung von Keywords in H1 oder H2 Überschriften. Die Anzahl der Worte ist allerdings bei den Top gelisteten Seiten seit Jahren kontinuierlich angestiegen.
Nischenspezifische Ranking-Faktoren
Allgemeine Keywordanalysen, die vor Jahren noch der typische Start für eine Suchmaschinenoptimierungsstrategie gebildet hat, sind heute nahezu nutzlos. Gerade Google ist mittlerweile so gut darin geworden, die individuelle Suchintention von Nutzern zu erkennen, dass solche allgemeinen Analysen nahezu keine Aussagekraft für SEO mehr haben.
Für eine sinnvolle Betrachtung sollte der Ansatz so spezifisch wie möglich gewählt werden. Eine branchenorientierte Betrachtung ist hier häufig noch zu global. Hier gilt es zunächst die passenden Nischen zu identifizieren und auf diese Nischen hin zu optimieren und auszuwählen.
So machen z.B. Microdata nicht für jede Nische Sinn. Auch Listen als typische Antwort für die Strukturierung von Content sollte gegen die Erwartungen der Zielgruppe geprüft werden. Das Gleiche gilt auch, ob z.B. die Produktion eigener Videos vorteilhaft ist oder nicht. Weiterhin, ob umfangreicher Content tatsächlich zur Zielgruppe passt.
Die Pauschalrezepte der Vergangenheit für SEO gelten einfach nicht mehr und alle Maßnahmen müssen sich an der Erwartungshaltung der Zielgruppen bzw. der Nischen, die besetzt werden sollen, orientieren.
User Signals
Eine weitere wichtigen Einfluss auf das Ranking hat mittlerweile die Benutzerinteraktion. Hier unterscheidet man zwischen:
- Click-Through-Rate (CTR) – Die Klickrate auf Suchergebnisse
- Time-On-Site – Die Verweildauer auf einer Seite
- Bounce-Rate – Die Absprungrate von einer Seite (kein weiterer Seitenabruf als die Landingpage)
Regelmäßige SEO Auswertungen im B2B eCommerce helfen bei der Optimierung
Diese direkten Feedback-Möglichkeiten der Nutzer ermöglichen Google dedizierte Rückschlüsse auf die Zufriedenheit des Nutzers mit dem Suchergebnis.
Technische SEO Faktoren
Die H1 und H2 haben Ihre Bedeutung nach wie vor nicht verloren. Gerade die H2 wird allerdings noch nicht überall konsequent verwendet und bietet Optimierungsmöglichkeiten.
Eine Verwendung von HTTPS Verschlüsselung hilft aber immer mehr, um ein gutes Ranking zu erhalten und wird somit immer wichtiger. Durch die Vielzahl an neuen Toplevel Domainnamen verlieren die traditionellen Domainnamen aber immer mehr als SEO Ranking Bedeutung.
Die Seitengröße ist bei mobilen Seiten im Schritt 1/3 kleiner als bei Desktopseiten und auch die Länge der URLs steigt weiter an.
Hier die wichtigsten technischen Erfolgsfaktoren:
- Die Existenz von H1/H2 Überschriften
- Der Einsatz von HTTPS Verschlüsselung
- Das Toplevel Domain Ranking
- Kleine Dateigrößen, die zu schnellen Ladezeiten führen
- Eine generelle schnelle Seitenladezeit
User Experience
Nach wie vor gilt, dass die Anzahl der internen Links als einer der wichtigsten Ranking-Faktoren geblieben ist. Aber es lohnt sich auf eine gute durchdachte und relevante interne Linkstruktur zu achten.
Externe Links können sich übrigens auch positiv auf das Ranking auswirken, sofern der externe Link auf einen relevanten Kontext verweist.
Auch weiterhin gilt, dass Listen (Bullet-Points) als Merkmal für strukturierten Content gelten und verwendet werden sollten.
Hier die wichtigsten Elemente für die Bewertung der User Experience (Der Nutzen von UX-Design):
- Interne Links
- Externer Links
- Anzahl von Bildern
- Video-Integration
- Verwendete Schriftgrößen
- Interaktive Elemente
- Bullets pro Liste
- Kein Flash Einsatz
- Umgang mit Adlinks / Adsense
Social Signals
Die Korrelation zwischen Social Signs und Ranking-Positionen ist nach wie vor sehr hoch und im Vergleich mit den anderen Ranking Maßnahmen besonders wichtig. Facebook ist dabei nach wie vor das wichtigsten soziale Netzwerk.
Hier die wichtigsten Social Media Kanäle:
- Google+
Backlinks
Backlinks waren jahrelang die absolute Basis für Suchmaschinenrankings. Diese Zeiten sind eindeutig vorbei. Somit nimmt die Bedeutung von Backlinks, auch in Zukunft, eher noch weiter ab. Das liegt auch sicherlich daran, dass Webseiten heute eher über Social Media Plattformen geshared, als über Webseiten verlinkt werden.
Trotzdem bleiben Backlinks eine relevante und zu beachtende SEO Methode. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Bewertungsfaktoren bezogen auf die Anzahl dar:
- Backlinks
- dofollow-Backlinks
- No-follow-Backlinks
- edu-Backlinks
- Intern und extern verlinkte Domains der URL
- Externer Links von der URL
Fazit:
Regelmäßige SEO Analysen lohnen sich für Ihren Erfolg
Zusammengefasst hier die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse:
- Nur die Hälfte der Top20-URLs hatte 2016 noch das Keyword im Title.
- Die Time On Site für Top10-URLs liegt bei 3 Minuten und 43 Sekunden.
- Die Bounce Rate liegt für URLs der ersten Suchergebnisseite bei 40 Prozent.
- Die durchschnittliche Click-Through-Rate auf den Positionen 1-3 beträgt 36 Prozent.
- Mobilfreundlichkeit ist in Zeiten eines Mobile-First Index eine Grundvoraussetzung für
erfolgreiche Platzierungen in den mobilen Suchergebnissen. - Dabei setzt ein Drittel der Landingpages inzwischen auf eine HTTPS-Verschlüsselung.
- Die Vielzahl von neuen generischen TLDs hat zu einem Rückgang an .com- und .de-Domains geführt.
- Dateigröße und Ladezeit liegen bei mobil top-gerankten URLs ein Drittel unter den Desktop-Werten.
- 2016 gab es einen deutlichen Anstieg von Strukturelementen wie Listen und Bulletpoints pro Liste, die eine verbesserte User Experience schaffen.
- Die Korrelation zwischen Social Signals von Facebook, Pinterest & Co. ist ähnlich signifikant wie in den Vorjahren.
- Backlinks sind heute ein Ranking-Faktor unter vielen. Die Korrelationen für Backlinks sind allerdings zurzeit weiterhin hoch. Nach unserer Erwartung wird deren Bedeutung für das Ranking jedoch immer weiter abnehmen.
In folgenden Beiträgen können Sie das Thema SEO noch weiter vertiefen: