Die Forrester Wave™ für Commerce Solutions im B2B-Bereich bewertet die 14 wichtigsten Anbieter anhand von 24 Kriterien. Diese Bewertung soll Technologieverantwortlichen helfen, die richtige Lösung für ihre Bedürfnisse auszuwählen.
Der neuste Bericht Q2 / 2024 hebt hervor, dass der Markt für B2B-Digital-Commerce-Lösungen eine Balance zwischen Funktionen und moderner Architektur gefunden hat. Anbieter haben sowohl in neue Funktionen als auch in die Modernisierung ihrer Architektur investiert. Unternehmen sollten einen Anbieter auswählen, der auf ihr spezifisches Geschäftsmodell zugeschnitten ist.
Wichtige Trends und Empfehlungen:
- Branchenspezifische Funktionen: Wählen Sie eine Lösung, die speziell auf die Anforderungen Ihrer Kunden abgestimmt ist. Best-Practice-Lösungen können für Unternehmen, die neu im E-Commerce sind, hilfreich sein. Unternehmen, die sich bereits bewährt haben und nun auf Differenzierung setzen müssen, sollten in innovative Erlebnisse investieren.
- Vision und Architektur: Alle Anbieter bieten Cloud-Lösungen, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen. Unternehmen müssen ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen und die Architektur wählen, die am besten zu ihrer vorhandenen Technologie passt.
- Partner-Ökosystem: Die richtige Kombination von ISV- und Service-Partnern ist entscheidend für den Erfolg. Ein guter Partner sollte über Branchenkenntnisse und Erfahrung mit der jeweiligen Architektur verfügen.
Bewertungsergebnisse:
Der Bericht klassifiziert die Anbieter in „Leader“, „Strong Performers“, „Contenders“ und „Challengers“:
- Leader: Salesforce, commercetools, Optimizely und Shopify.
- Strong Performers: Adobe, BigCommerce, Intershop, Sitecore, VTEX und Spryker.
- Contenders: Elastic Path, SAP, OroCommerce und Shopware.
Die einzelnen Anbieter in der Übersicht
Leaders
- Salesforce: Salesforce ist bekannt für seine starke Vision und AI-gesteuerten Funktionen. Es hat Schwächen im Bestell- und Bestandsmanagement, plant jedoch Verbesserungen in 2024. Besonders geeignet für die Fertigungs-, Automobil- und Energiesektoren.
- commercetools: Starke Vision und Innovation mit einem Fokus auf eine MACH-Architektur. Es hat Schwächen im Reporting und Analytics, bietet jedoch einfache Integration und Anpassungsfähigkeit. Besonders geeignet für digital fortgeschrittene Hersteller und Wiederverkäufer.
- Optimizely: Starke Innovationskraft und ein gutes Partnernetzwerk. Schwächen in der Skalierbarkeit. Besonders geeignet für industrielle Hersteller und Distributoren.
- Shopify: Starke Innovationskraft, jedoch Schwächen im Assisted Buying und Quoting. Besonders geeignet für Konsumgüterhersteller mit einem Großhandelskanal.
Strong Performers
- Adobe: Starke Partner-Ökosysteme und gute Personalisierungsfähigkeiten. Schwächen in Workflow und Geschäftsprozessmodellierung. Besonders geeignet für global agierende Marken mit vielfältigen Anwendungsfällen.
- BigCommerce: Starke Front-End-Fähigkeiten und ein wachsendes Partner-Ökosystem. Schwächen bei komplexen Kundenkonten und Vertragsregelungen. Besonders geeignet für Hersteller und Distributoren, die eine MACH-Architektur bevorzugen.
- Intershop: Gute Vision und Architektur, jedoch Schwächen in der Community. Besonders geeignet für Hersteller von Industrieausrüstungen.
- Sitecore: Starke Innovationskraft und flexible Architektur, jedoch Schwächen im Front-End. Besonders geeignet für Unternehmen mit komplexen Geschäftsmodellen.
- VTEX: Starke Erweiterbarkeit und Integration, jedoch Schwächen im Front-End. Besonders geeignet für Hersteller mit B2B- und DTC-Initiativen.
- Spryker: Gut für komplexe Geschäftsmodelle, jedoch Schwächen im Reporting und Analytics. Besonders geeignet für Unternehmen in dynamischen Branchen wie Elektrifizierung und Mobilität.
Contenders
- Elastic Path: Starke Integration, jedoch Schwächen in der AI. Besonders geeignet für Hersteller mit einem autorisierten Vertriebsnetzwerk.
- SAP: Starke unterstützende Kauf- und Angebotsfunktionen, jedoch Schwächen in der Anwendungsarchitektur. Besonders geeignet für komplexe Unternehmen mit bestehenden SAP ERP Investitionen.
- OroCommerce: Starke Kauf- und Angebotsfunktionen, jedoch Schwächen in der Erweiterbarkeit und Integration. Besonders geeignet für mittelständische Distributoren.
- Shopware: Starke Workflow- und Geschäftsprozessmodellierung, jedoch Schwächen im Reporting und Analytics. Besonders geeignet für mittelständische Unternehmen oder Abteilungen großer Unternehmen.
Kriterien für die Aufnahme der Anbieter
Forrester hat folgende Kriterien genannt, die die Anbeiter für eine Aufnahme in die Studie erfüllen mussten:
- Substanzieller B2B-Produktumsatz: Jeder Anbieter hat mindestens 20 Millionen US-Dollar Umsatz im B2B-Bereich.
- Starke Unterstützung für B2B-Commerce: Die Anbieter bieten Funktionen für verschiedene B2B-Commerce-Anwendungsfälle und haben eine aktuelle sowie fortlaufende Akzeptanz bei großen Herstellern und Distributoren mit direkten und indirekten Vertriebswegen.
- Breite Kundenbasis: Die Anbieter haben eine bestehende Kundenbasis aus globalen Unternehmensklienten und einen Fokus auf mehr als eine Region, mit aktuellen Belegen für Bekanntheit und Akzeptanz bei Forrester-Kunden.
Fazit
Der Bericht dient als Ausgangspunkt für die Auswahl der passenden B2B-Commerce-Lösung. Unternehmen sollten die detaillierten Bewertungen und das Excel-Tool nutzen, um die Gewichtung der Kriterien an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Besonders positiv für den viel gescholtenen Standort Deutschland ist allerdings auch, dass mit commercetools, Intershop, SAP, Shopware und Spryker 5 der 14 Anbieter aus Deutschland kommen.
Zusätzliche Materialien und Methodik
Forrester stellt alle Bewertungsergebnisse und Gewichtungen in einer Excel-Datei zur Verfügung. Der Bericht wurde basierend auf Informationen erstellt, die bis zum 28. Februar 2024 eingereicht wurden.
Für weiterführende Informationen und die vollständigen Bewertungen besuchen Sie bitte die Forrester-Website.